Wichtige Informationen der ASTAG zur Wirtschafts-, Markt,- und Kostensituation per 2021
Mit Ausnahme von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs sind die Transportvolumen sowohl national wie auch international eingebrochen und haben sich noch nicht erholt. Unklar ist, wie schnell die Wirtschaft in der Schweiz und Europa wieder in Fahrt kommt. Die Einschätzungen dazu fallen pessimistisch aus. Wichtig für den Wirtschaftsgang in den kommenden Monaten wird auch die Entwicklung der Konsumentenausgaben sein.
Kostenseitige Aspekte per 2021
a) LSVA: Abklassierung EURO-Kategorie 4 und 5 per 1. Januar 2021 Der Bundesrat hat entschieden, die Abklassierung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA wie geplant vorzunehmen. Fahrzeuge der EURO-Kategorien 4 und 5 per 1. Januar 2021 werden von der mittleren in die teuerste LSVA-Kategorie verschoben.
b) Weiterhin steigende Staustunden Laut der vom Bund publizierten Erhebung gab es 2019 insgesamt 30‘230 Stunden Stau auf dem Nationalstrassennetz. Das sind über 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Entwicklung der Staustunden für 2020 ist ungewiss. Die Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben zu spürbar weniger Verkehr geführt. Der Verkehr reduzierte sich an vielen Orten um 50 bis 70 Prozent, am Gotthard um bis zu 90 Prozent. Mit den Lockerungen der Corona-Massnahmen hat der Verkehr aber wieder rasch zugenommen. Knapp 90 Prozent der Staus entstehen wegen Verkehrsüberlastungen, d.h. infolge staatlich verschuldeter Verzögerungen bei der Modernisierung der Strasseninfrastruktur. Die Folge sind massive Produktivitätsverluste im Gütertransport auf der Strasse. Damit nimmt der sonst schon hohe Kostendruck auf das Transportgewerbe weiter zu.
c) Erhöhung Mineralölsteuer auf Benzin und Diesel Der Bundesrat hat beschlossen, per 1. Januar 2021 die Mineralölsteuersätze auf Benzin und Dieselöl um 3,7 Rappen pro Liter zu erhöhen.
d) Steigende Aufwendungen im Bereich Management und Verwaltung Die Aufwände zur Erfüllung der von Kunden und Behörden geforderten Standards (QS, Audits, Prüf- und Sicherheitsnachweise, Prozesskosten, Abrechnungsverfahren usw.) sowie Personal- und Einsatzplanung, IT und IT-Sicherheit nehmen generell zu.
Auswirkungen in den Transportunternehmungen
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht müssen Mehrkosten und Produktivitätsverluste in die Preiskalkulation einfliessen. Fazit: Im Schnitt muss für das Jahr 2021 mit Mehrkosten von 2 – 4 Prozent gerechnet werden.
GU-Kalkulationsprogramm
Die Produktivitätsverluste und die weiteren Kostentreiber wirken sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Transportunternehmungen aus. Mit dieser Ausgangslage erachtet der Vorstand der Fachgruppe NIT eine Erhöhung der GU-Frachtsätze als ungeeignet. Für 2021 gibt es somit keine neue Ausgabe der GU-Kalkulation. Die GU-Kalkulation 2017 bleibt somit weiterhin gültig und ist nun seit 4 Jahren unverändert.
Quelle: ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband